Infektanfälligkeit bei Erwachsenen & Kindern
HNO-Erkrankungen bei Kindern
Die „Polypen“
Vergrößerte oder chronisch-entzündlich veränderte Rachenmandeln (die sogenannten „Polypen“) können bei Kindern vor allem im Alter von 4 bis 7 Jahren, manchmal auch schon früher, zu chronischen Beschwerden führen.
Die Eltern berichten über häufige Infekte der oberen Atemwege, Mittelohrentzündungen, Dauerschnupfen, behinderte Nasen- und dadurch ausgelöste Mundatmung, Hörverschlechterungen und ausgeprägtes Schnarchen.
Vor allem in Fällen, wo nicht nur die Rachen-, sondern auch die Gaumenmandeln vergrößert sind, kann das Schnarchen und die Hörschwäche so schwerwiegend werden, dass die gesamte Entwicklung des Kindes stark beeinträchtigt wird.
Nach entsprechender Abklärung erfolgen üblicherweise zunächst konservative Therapieversuche, bei unzureichender Besserungstendenz oder dem Nachweis einer kindlichen Schlafapnoe im Kinderschlaflabor in Villach ist allerdings in vielen Fällen eine operative Sanierung durch Teilentfernung der Rachen- und Gaumenmandeln erforderlich.
Die chronische Mandelentzündung
Häufig wiederkehrende Anginen und damit verbundene Antibiotika-Behandlungen führen oft zur Fragestellung, ob nicht eine Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie „TE“) sinnvoll wäre. Die Entscheidung zu dieser ziemlich schmerzhaften und nicht selten mit einer Nachblutung verbundenen Operation sollte man sich nicht einfach machen. Nach eingehender Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) und Untersuchung wird üblicherweise eine Optimierung der Immunsituation angestrebt und der weitere Verlauf beobachtet. Lokalbehandlungen, gesunde Ernährung, Biofilm-Disruptoren und Mikronährstofftherapien können in vielen Fällen eine Besserung der Situation bewirken.
Die Entscheidung zur Operation ist individuell zu treffen unter sorgfältiger Abwägung der Risiken der Operation gegenüber dem weiteren Zuwarten. Laut Leitlinie wird man eine TE in den eher seltenen Fällen empfehlen, in denen trotz dieser Maßnahmen die Zahl schwerer Anginen 5 bis 7 pro Jahr übersteigt oder Anginen mit Folgekrankheiten wie zB Gelenksentzündungen auftreten.
Eine massive Vergrößerung der Gaumenmandeln, die zu Atembehinderungen, veränderter Zungenlage, Artikulationsstörungen und Schnarchen führt, stellt ebenfalls eine Indikation zur vollständigen („Tonsillektomie“) oder teilweisen („Tonsillotomie“) Entfernung der Gaumenmandeln dar.
Chronische oder gehäufte Infekte im HNO-Bereich
Sind immer mehr im Zunehmen. Vor allem der Nasenrachen, aber auch der Nasenvorhof und der Mundbereich sind häufig Orte einer chronischen bakteriellen Fehlbesiedlung. Die Entwicklung von Biofilmen und das QS (quorum sensing der Bakterien) sind imstande, antibiotische Therapien unwirksam zu machen. Um die Fehlbesiedlung zu beenden, ist es notwendig, die körpereigene Immunabwehr zu stärken und lokale Gegenmassnahmen einzuleiten. Wir beraten Sie gerne in dieser Hinsicht.
Nasenspülungen
Nasenspülungen sind zB. ein bewährtes Mittel, die Bakterienmenge im Nasen- und Rachenbereich zu reduzieren. Zur therapeutischen Verfügung stehen auch „Biofilm-Disruptoren“: Zahlreiche Pflanzen haben im Lauf der Evolution Wirkstoffe entwickelt, die die Entwicklung von Biofilmen mit unterschiedlichen Angriffspunkten hemmen. Extrakte solcher Pflanzen können erfolgreich für die lokale Therapie im Rachenraum eingesetzt werden.
Tees gehören seit alters her zur Behandlung von Infekten. Zistrosen-Tee enthält „rezeptoranaloge Kohlenhydrate“, die erwiesenermassen die Andockstellen von Viren (zB. Influenza-Viren) blockieren können. Grüntee (Matcha) zählt zu den gesündesten Teesorten mit seinem hohen Gehalt an Catechinen. Wir empfehlen auch häufig Kräutertees, spezielle Teemischungen bei Husten und natürlich den selbst zubereiteten Ingwer-Tee.
Frisch gepresste Säfte sollten täglich zur Immunstärkung eingesetzt werden – man mische Wurzelgemüse („unter der Erde“) wie Karotten, Sellerie, Rhonen etc mit geschmackvollem Obst („über der Erde“) wie Äpfeln, Birnen, Orangen, Ananas etc. und gebe zur besseren Aufnahme der Carotinoide einen TL hochwertiges Öl zum frisch gepressten Saft.
Vitaminsubstitution
Entgegen der offiziellen Darstellung ist Österreich ein Vitaminmangelland. 2008 wurde in Deutschland die Nationale Verzehrstudie durchgeführt, die Ergebnisse dürften für Österreich auch gelten.
Die Ergebnisse waren nicht erbauend:
100 % der Männer und Frauen unterschreiten die Empfehlung für die Vitamin D-Zufuhr. 79 % der befragten Männer und 86 % der Frauen unterschreiten die Empfehlung für die Folsäure-Zufuhr.
Auch bleibt die tägliche Aufnahme von Vitamin C bei einem Drittel aller Männer und Frauen unter dem Referenzwert. Den am schlechtesten Versorgten fehlen circa 50-60 mg Vitamin C. In der Altersgruppe vom 19.-80. LJ. erreichen nur circa 50 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung für Vitamin E. Den am schlechtesten versorgten Männern fehlen circa 7,5 mg Vitamin E, den Frauen fehlen entsprechend circa 4 mg. Dies gilt unter der Voraussetzung, dass man als Ziel-Zufuhr die sehr niedrig angesetzten Werte der WHO-Empfehlungen heranzieht. Wer wirklich gesund sein und bleiben will, kommt auch bei „ausgewogener“ Ernährung um eine gezielte Supplementierung mit Vitaminen und anderen Mikronährstoffen nicht umhin.
Wir bieten Ihnen gerne eine Abklärung des Vitamin- und Mineralstoff-Status an und beraten Sie über therapeutische Optionen bei Mikronährstoffmängeln.